Chance ergäbe sich, hieß es, die unbekannte Kultur
eines der zahlenmäßig größten Länder der Erde
durch diesen Schritt des Börsenvereins in Frankfurt am Main
kennen zu lernen und vorhandenen Stereotypen
erfolgreich entgegen treten zu können und zu lesen,
was im heutigen Reich der Mitte gedruckt werden darf.
Hatte doch voriges Jahr auf Beschluss des IOC
Peking Olympische Spiele zu beispielhafter, starker
Imagewerbung genutzt, doch ohne die Pressezensur
und ohne die Unterdrückung öffentlicher Kritik
im mindesten einzuschränken: West Presse wurde behindert.
In den Stadien saßen nur handverlesene Menschen,
obschon im Nachbericht stand: ausverkauft Sportstätten warn.
Wen wundert’s, dass alle Autoren in Frankfurt, die China verlassen
hatten, geflissentlich ohne Gesprächspartner blieben
und jede missliebige Frage an offizielle Vertreter
ohne Antwort blieb und hintertrieben wurde.
Nun ist das Buch-Spektakel vorbei und gespannt sein darf
der interessierte Beobachter, ob die Messe und wie
in China sich auswirken wird, ob etwa nun kritische Schriften
oder Romane zum Leben der Ausgegrenzten, Verfolgten,
beispielsweise aus Tibet oder aus sonstwie geächteten
Räumen oder Religionen veröffentlicht werden.
Alles bleibt wie bisher, so meine skeptisch Prognose.
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